Chile und Johann Moritz Rugendas

30.04.–20.07.2008 im Schaezlerpalais

Ein großartiges Kapitel gemeinsamer Geschichte haben Augsburg und Chile aufgeschlagen, als im frühen 19. Jahrhundert Johann Moritz Rugendas den Aufbruch in die Neue Welt gewagt hat. 1802 in Augsburg geboren, durchstreifte der Maler, Zeichner und unermüdliche Forscher für fast zwei Jahrzehnte in "Humboldts Schatten" den südamerikanischen Kontinent und wurde als Juan Mauricio Rugendas zum gefeierten Bildchronisten des chilenischen Volkes.

Im Jahr 2008 jährt sich sein Todestag zum 150. Mal. In Deutschland, ja selbst in seiner Vaterstadt Augsburg, ist der Maler und Naturforscher heute kaum noch bekannt, da er mit seinen ausgedehnten Reisen auch aus unserem Blickfeld verschwand. In Chile und ganz Südamerika ist Rugendas aber noch 150 Jahre nach seinem Tod fest im Bewusstsein verankert und zählt dort zu den ganz Großen der Kunst des 19. Jahrhunderts.

Die Ausstellung Chile und Johann Moritz Rugendas - Chile y Juan Mauricio Rugendas die vergangenes Jahr mit großem Erfolg im Museo de Bellas Artes in Santiago de Chile gezeigt wurde, stellt nicht nur das Werk eines im frühen 19. Jahrhundert durch den südamerikanischen Kontinent reisenden Malers vor, sondern versucht die persönliche Sicht eines Künstlers zu beleuchten, der in fast einem Jahrzehnt Südamerika-Aufenthalt zu einem echten "Chilenen" geworden ist. Anhand von über 100 Gemälden und Zeichnungen können wir dabei Johann Moritz Rugendas in einer die Kontinente übergreifenden großen Ausstellung wiederentdecken.
Hauptwerke aus dem in den Augsburger Kunstsammlungen und Museen verwahrten Rugendas-Nachlass, aus den großen chilenischen Nationalmuseen, dem Museo Nacional de Bellas Artes und dem Museo Histórico Nacional in Santiago, und aus Privatbesitz ergänzen sich zu einer einzigartigen Werkschau, die das Chile des frühen 19. Jahrhunderts durch die künstlerische Arbeit des Augsburger Malers wieder lebendig werden lässt.